Drogenfreie Haftanstalten sind auch in NRW eine Illusion: In Deutschland konsumiert jede*r dritte Gefangene illegalisierte Drogen. Aus wissenschaftlichen Studien geht hervor, dass viele Inhaftierte bereits vorher intravenös Drogen konsumiert haben, andere erst in Haft damit begonnen haben.
Was wir auch wissen: Drogenkonsum in Haft ist besonders risikoreich. Die Wahrscheinlichkeit für Inhaftierte, sich mit HIV oder Hepatitis C zu infizieren, ist um ein Vielfaches höher als in Freiheit. Im Gefängnis fehlen oft die Mittel, beispielsweise saubere Spritzen und Konsumutensilien, um die Übertragung von HIV, Hepatitis C und anderen Infektionen zu verhindern. Weder Drogenspürhunde noch repressive Maßnahmen werden an dieser Realität irgendetwas ändern.
Pragmatische Maßnahmen, wie sie außerhalb der Haftanstalten längst anerkannt sind und umgesetzt werden, müssen endlich auch im Knast zum Standard gehören. Denn nur durch Bereitstellung von Präventionsmaterialien, steriler Konsumutensilien, freiwillige Beratungs- und Testangebote, Substitutionstherapien und HIV- sowie Hepatitis-C-Behandlung lassen sich mögliche gesundheitliche Folgen des Drogenkonsums verhindern, lindern oder heilen.
Denn Drogen gibt’s in jedem Knast! Das meinen wir ernst!
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