Chronische Erkrankungen in der Arbeitswelt sind ein Thema von großer gesellschaftlicher Relevanz. Etwa ein Drittel der Erwerbstätigen in Deutschland ist chronisch krank; rein statistisch könnte also fast jeder Betrieb betroffen sein. Dennoch findet eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema „chronische Erkrankungen“ in den meisten Betrieben bisher nicht statt. Fehlende Informationen sorgen für Vorurteile und Verunsicherungen im Umgang mit chronisch erkrankten Menschen. Ihre Situation wird in den betrieblichen Abläufen und Arbeitsplanungen selten mitgedacht. Chronisch erkrankte Menschen wiederum scheuen die Offenlegung ihrer Erkrankung aus Angst vor Benachteiligung, Ausgrenzung oder Arbeitsplatzverlust.
Die Geheimhaltung einer chronischen Erkrankung kann nicht nur zu einer hohen psychischen Belastung werden, sondern auch zu Verhaltensweisen führen, die sich negativ auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken. So werden z.B. Medikamente nicht sachgerecht eingenommen, auf benötigte Ruhezeiten verzichtet und Arbeitsabläufe nicht an gesundheitliche Bedürfnisse angepasst. Dadurch kann das Risiko von hohen Fehlzeiten bis hin zur Arbeitsunfähigkeit steigen. Somit profitieren nicht nur chronisch erkrankte Menschen selbst, sondern auch Betriebe von einem Klima, in dem chronisch erkrankte Menschen offen mit ihrer Erkrankung umgehen können und wertgeschätzt werden.
Besondere Ereignisse wie die Corona-Pandemie, in der viele chronisch erkrankte Menschen einer erhöhten Gesundheitsgefahr ausgesetzt sind und ein besonderer Schutz im Betrieb erforderlich wäre, unterstreichen die Wichtigkeit, sich mit dem Thema zu befassen.
Chronisch erkrankte Menschen in der Arbeitswelt (ChronMA) ist ein Projekt der Aidshilfe NRW, des Landesverbandes NRW der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft (DMSG) und der Deutschen Rheuma-Liga NRW in Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln und dem Forschungsbüro für Arbeit, Gesundheit und Biographie gefördert durch den BKK Dachverband, in Kooperation mit dem Landesinstitut für Arbeitsgestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen (LIA.nrw). Durch die gemeinsame Arbeit der Projektpartner soll ein aktiver Beitrag dazu geleistet werden, das Bewusstsein für die Arbeitssituation chronisch erkrankter Menschen zu stärken, Blockaden für eine bessere Inklusion chronisch erkrankter Menschen in die Betriebe zu erkennen und aufzulösen, sowie Unterstützungsangebote für alle Beteiligten auszubauen und das Miteinander zu verbessern. Das Projekt läuft vom 1. November 2020 bis voraussichtlich zum 31. Dezember 2022.
Ansprechpartner*innen in der Landesgeschäftsstelle sind:
Stephan Gellrich
Leben mit HIV | Migration
Projektkoordination ChronMA
Telefon:0221-925996-11
Fax: 0221-925996-9
E-Mail: stephan.gellrich@nrw.aidshilfe.de
Sam Rheindorf
Projektkoordination ChronMA
Telefon:0221-925996-29
Fax: 0221-925996-9
E-Mail: sam.rheindorf@nrw.aidshilfe.de
Hier gelangen Sie auf eine sichere Seite der Bank für Sozialwirtschaft, auf der Sie über ein Formular Ihre Spende direkt an die Aidshilfe NRW überweisen können.
Möchten Sie unseren Newsletter abonnieren? Dann finden Sie hier mehr: