Mythen und Fakten

Über den Schutz vor HIV sind auch verschieden Mythen im Umlauf, die man nicht glaube sollte.

  • Man kann es Menschen nicht ansehen, ob sie HIV-positiv sind oder nicht!

  • Auch junge Menschen können schon ungeschützen Sex gehabt haben. Warum sollten sie noch nie getan haben, wozu sie jetzt bereit wären?

  • Wer weiß schon, wie oft, mit wem, wo oder ob geschützt oder ungeschützt der oder die Partnerin bisher Sex hatte. Und vor allem: Auch in Kleinstädten oder auf dem Land haben Menschen Sex: Zu zweit, zu mehreren, mit wechselnden Partnerinnen und Partnern ... Und auch in ländlichen Regionen finden HIV-Infektionen statt.

  • Der aktive Partner kann sich ebenfalls mit HIV infizieren. Am häufigsten wird HIV beim ungeschützten Geschlechtsverkehr weitergegeben. Da Vaginal- und Darmschleimhaut viele HIV-Viren enthalten können, gibt es beim Vaginal- und Analverkehr auch ein Risiko für den „aktiven“ (eindringenden) Partner. Ein Übertragungsrisiko besteht auch dann, wenn nicht im Partner abgespritzt wird, nämlich über den intensiven Kontakt zwischen den Schleimhäuten von Penis und Enddarm oder Penis und Scheide.

    Das Risiko einer HIV-Übertragung ist erhöht, wenn sich besonders viele Viren im Blut und den Körperflüssigkeiten befinden. Das ist zum Beispiel in den ersten Wochen nach einer HIV-Infektion der Fall, weil sich das Virus dann besonders stark vermehrt.

    Das Risiko ist viel geringer, wenn sich nur wenige Viren im Blut befinden, etwa wenn HIV-Medikamente die Vermehrung des Virus verhindern. Liegt die Viruslast des HIV-positiven Partners oder Partnerin seit mindestens sechs Monaten unter der Nachweisgrenze und werden die antiretroviralen Medikamente konsequent eingenommen, ist eine HIV-Übertragung beim ungeschützten Sex nahezu ausgeschlossen. Eine gut wirksame HIV-Therapie schützt damit genauso effektiv vor HIV wie Kondome, aber natürlich nicht vor anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Beim Sex mit Gelegenheitspartnerinnen und -partnern empfiehlt sich weiterhin die Verwendung von Kondomen.

  • Das Risiko ist zwar tatsächlich geringer, aber auch bei kurzem ungeschützten Anal- oder Vaginalverkehr kann HIV übertragen werden.

  • Vielleicht denkt der HIV-positive Partner bzw. die HIV-positive Partnerin: Er würde doch nicht auf ein Kondom verzichten, wenn er nicht schon infiziert wäre. Und manche Menschen mit HIV erwähnen ihre Infektion nicht, weil sie Angst vor Ablehnung haben.

    Jede bzw. jeder ist für ihren oder seinen Schutz selber verantwortlich und im Zweifel hilft reden und fragen. Wenn dies nicht machbar oder gewollt ist, sollte man ein Kondom für Safer Sex zum Einsatz bringen.

  • Wer kann sich bei einem One-Night-Stand schon sicher sein, dass der Partner oder die Partnerin wirklich HIV-negativ ist? Viele Menschen wissen selber nicht, dass sie HIV-positiv sind! Und man sieht niemandem an, ob er oder sie HIV-positiv oder HIV-negativ ist.

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