Es handelt sich um kleine warzenartige Wucherungen im Genital- und Analbereich, seltener auch im Mund. Verursacht werden sie von Humanen Papilloma-Viren (HPV). Davon gibt es sehr viele verschiedene Arten. Einige verursachen die Feigwarzen, andere sind maßgeblich an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und Analkrebs beteiligt.
Bei Menschen mit HIV kommen HPV-Infektionen und Feigwarzen besonders häufig vor, und sie sind häufiger mit mehreren HPV-Typen gleichzeitig infiziert. Die Feigwarzen sind hartnäckiger und kommen vermehrt auch im Mund vor. Bei einer fortgeschrittenen HIV-Infektion wirkt möglicherweise die Behandlung schlechter. Außerdem steigt das Risiko von Anal- und Gebärmutterhalskrebs.
Menschen mit HIV sollten sich deswegen mindestens einmal jährlich auf Vorstufen von Analkrebs untersuchen lassen beziehungsweise die Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs in Anspruch nehmen.
In den meisten Fällen wird der Körper selber mit einer HPV-Infektion fertig, und die Viren verschwinden wieder.
Wenn
nicht, bilden sich Wochen bis Monate nach der Infektion kleine, spitze
Feigwarzen. Sie verursachen zunächst meist keine Beschwerden. Bleiben
sie unbehandelt, können sie aber zu größeren Gewächsen werden, deren
Oberfläche an Blumenkohl erinnert. Feigwarzen können auch heftig
juckende Entzündungen im Analbereich verursachen.
In anderen
Fällen führen HPV-Infektionen nach längerer Zeit zu Krebsgeschwüren.
Dafür sind aber andere HPV-Typen verantwortlich als für die Feigwarzen.
HPV ist leicht übertragbar. Das Virus befindet sich in Hautschuppen, die beim Sex leicht von einem zum anderen Partner wandern können. Durch kleinste Verletzungen in der Haut oder Schleimhaut findet HPV seinen Weg in den Körper. Eine frische Intimrasur erhöht das Risiko, weil sie kleine Verletzungen verursacht.
Kondome
reduzieren das Risiko nur wenig, weil HPV so leicht übertragbar ist.
Eine frühzeitige Entfernung von Feigwarzen verringert das
Ansteckungsrisiko für Andere.
Menschen mit wechselnden
Sexpartner*innen sollten sich regelmäßig untersuchen lassen, um die
Feigwarzen gegebenenfalls frühzeitig entfernen lassen zu können.
Gegen
bestimmte HPV-Varianten kann man sich außerdem impfen lassen. Empfohlen
wird eine Impfung für junge Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren, da sie
in diesem Alter meist noch nicht mit dem Virus in Kontakt gekommen sind.
Der Impfstoff wirkt gegen die meisten HPV-Typen, die
Gebärmutterhalskrebs oder Feigwarzen verursachen. Einen vollständigen
Schutz bietet er aber nicht.
Eine Untersuchung auf
HPV selbst wird normalerweise nicht durchgeführt und auch nicht
empfohlen, denn so lange sich keine Symptome zeigen, ist eine Therapie
weder möglich noch nötig. Haben sich Feigwarzen gebildet, erkennen
spezialisierte Ärztinnen und Ärzte (Proktologen) sie auf den ersten
Blick oder durch Tasten mit dem Finger.
Um festzustellen, ob
Krebsvorstufen vorliegen, macht man im Rahmen der
Früherkennungsuntersuchungen einen Abstrich. Die Zellen des
Gebärmutterhalses werden dann im Labor untersucht. Für Menschen mit HIV
bieten HIV-Schwerpunktpraxen auch Abstriche des Analkanals an, um
Vorstufen von Analkrebs frühzeitig feststellen zu können.
Es
gibt verschiedene Möglichkeiten der Behandlung gegen Feigwarzen. Dazu
gehören Cremes, Vereisung und Laserbehandlungen. Auch Zäpfchen, die das
Immunsystem stärken, kommen zum Einsatz. Größere Gewächse werden
chirurgisch entfernt.
Leider gibt es keine Erfolgsgarantie: Oft
kommen die Feigwarzen zurück, denn eine direkte Therapie gegen die
Viren gibt es nicht. Nach einer Behandlung empfiehlt es sich daher, den
Erfolg regelmäßig zu überprüfen.
Bei einer Behandlung gegen HPV sollte sich auch Sexpartner*innen untersuchen und gegebenenfalls behandeln lassen.
Krebsvorstufen können mit verschiedenen Verfahren entfernt werden, zum Beispiel chirurgisch.
Hier gelangen Sie auf eine sichere Seite der Bank für Sozialwirtschaft, auf der Sie über ein Formular Ihre Spende direkt an die Aidshilfe NRW überweisen können.
Möchten Sie unseren Newsletter abonnieren? Dann finden Sie hier mehr: