Chlamydien sind Bakterien. Sie verursachen Entzündungen an Schleimhäuten, am häufigsten in der Harnröhre, in der Scheide sowie im Enddarm und Analbereich. Auch im Mund- und Rachenraum können sie auftreten. Infektionen mit Chlamydien gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen.
Chlamydien gehören zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten in Deutschland. Die Bakterien führen vor allem zu Entzündungen der Harnröhre, der Genitalien und des Enddarms. Die Infektion verläuft meist ohne oder mit wenigen Symptomen. Viele Infektionen werden daher nicht entdeckt.
Nicht behandelte Chlamydien können bei Frauen zu Unterleibsentzündungen und Unfruchtbarkeit führen. Bei schwangeren Frauen sind Frühgeburten und die Übertragung auf das Neugeborene möglich. Die Chlamydien-Infektion ist mit Antibiotika gut behandelbar. Kondome/Femidome beim Vaginal- und Analverkehr reduzieren das Risiko einer Übertragung, schützen aber nicht vollständig.
Bei Menschen mit HIV verlaufen Chlamydien-Infektionen meistens schwerer. Das Risiko einer HIV-Übertragung ist bei einer Chlamydieninfektion erhöht, weil die entzündeten Schleimhäute und die Entzündungssekrete besonders viele Viren enthalten. HIV-Negative mit Chlamydien haben ein höheres Risiko, sich mit HIV zu infizieren, weil HIV durch Entzündungen besonders leicht den Weg in den menschlichen Körper findet.
Häufig
verursachen Chlamydien keinerlei Beschwerden. Treten jedoch Symptome
auf, kommt es nach ein bis drei Wochen zu Ausfluss aus der Harnröhre,
Jucken und Brennen sowie Schmerzen beim Wasserlassen. Eine unbehandelte
Infektion mit Chlamydien kann sich im Körper weiter verbreiten.
Bei
Männern können sich Samenleiter, Prostata und Nebenhoden entzünden. Bei
Frauen kann die Infektion in die Bauchhöhle wandern und auch die
Eileiter betreffen. In manchen Fällen führt eine unbehandelte
Chlamydieninfektion so zu Unfruchtbarkeit.
Chlamydien
befinden sich in den Schleimhäuten von Harnröhre, Scheide und Enddarm,
außerdem in der Scheidenflüssigkeit und im Sperma. In geringerer
Konzentration findet man sie auch im Urin und im Lusttropfen des
Mannes.
Eine Infektion ist bei allen sexuellen Praktiken möglich,
bei denen es zu direktem Kontakt mit infektiösen Schleimhäuten oder
Körperflüssigkeiten kommt. Der häufigste Übertragungsweg ist
ungeschützter Vaginal- und Analverkehr. Aber auch über die Hände oder
Sexspielzeug finden die Chlamydien manchmal ihren Weg.
Kondome können eine Infektion mit Chlamydien nicht sicher verhindern, reduzieren das Risiko aber erheblich.
Um
eine Infektion früh zu erkennen und nicht weiterzugeben, sollten sich
Menschen mit häufig wechselnden Sexpartner*innen regelmäßig auf Chlamydien
untersuchen lassen.
Frauen unter 26 Jahren können sich einmal im
Jahr auf Kosten der Krankenkasse auf Chlamydien untersuchen lassen. Auch
Schwangere Frauen sollten überprüfen lassen, ob sie mit Chlamydien
infiziert sind, denn die Bakterien können zu Frühgeburten und einer
Infektion des Neugeborenen führen.
Chlamydien können durch einen Abstrich (bei Frauen) oder einen Urintest (bei Männern) festgestellt werden.
Chlamydien
sind mit Antibiotika gut behandelbar. Je früher die Behandlung beginnt,
desto einfacher und kürzer ist sie normalerweise.
Wegen der
hohen Ansteckungsgefahr sollte auf Sex verzichtet werden, bis die
Therapie abgeschlossen ist. Sexpartner_innen sollten sich untersuchen
und gegebenenfalls mit behandeln lassen, damit kein "Pingpong-Effekt "
eintritt.
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