Nachstehend finden Sie eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Übertragungswege der Hepatitis-Viren (A bis C). Detailliertere Informationen finden Sie unter rki.de.
Das Hepatitis-A-Virus (HAV) wird über den Darm ausgeschieden und über den Mund aufgenommen, meist durch verunreinigtes Wasser (auch Eis), Muscheln, Gemüse, Obst und andere, nicht ausreichend erhitzte Speisen. Auch beim Sex ist eine Infektion möglich, z.B. durch Kontakt des Mundes mit dem Anus oder wenn Finger, die Kontakt mit dem Anus, einem gebrauchten Dildo oder Kondom oder einem gemeinsam verwendeten Gleitmitteltopf hatten, zum Mund geführt werden. Zu Übertragungen kann es auch bei engem Kontakt kommen, etwa in Kindergärten, Schulen oder im Haushalt, sowie beim gemeinsamen Drogengebrauch.
Das Hepatitis-B-Virus (HBV) ist äußerst ansteckend und wird vor allem über Blut übertragen. In geringerer Menge, die aber für eine Ansteckung immer noch ausreichen kann, ist HBV auch in Speichel, in Muttermilch, Samenflüssigkeit, Tränenflüssigkeit sowie im Urin oder Vaginalsekret infizierter Personen enthalten. Übertragen wird HBV vor allem sexuell; das Risiko erhöht sich, wenn Blut in den Körper gelangt (dafür reicht schon eine für das Auge nicht sichtbare Menge aus). Kontakt mit infiziertem Blut ist auch beim gemeinsamen Gebrauch von Utensilien zum Drogenkonsum, beim Tätowieren, Piercen sowie bei gemeinsamer Benutzung oder Verwechslung von Zahnbürsten, Rasierzeug, Nagelscheren oder Ähnlichem möglich.
Das Hepatitis-C-Virus (HCV) wird vor allem durch Blut übertragen, und zwar wesentlich leichter als HIV. In Europa sind die meisten Infektionen auf den gemeinsamen Gebrauch von Utensilien zum Drogenkonsum zurückzuführen (Spritzen, Kanülen, Filter, Löffel, Pfännchen, Stauschläuche, Wassergefäße; beim nasalen Konsum Sniefröhrchen). Möglich sind Übertragungen auch beim Tätowieren und Piercen sowie bei gemeinsamer Benutzung oder Verwechslung von Rasierern (und wahrscheinlich auch von Nagelscheren und Zahnbürsten). Ein Risiko besteht ebenfalls bei medizinischen Eingriffen unter mangelhaften hygienischen Bedingungen in Ländern mit weiter HCV-Verbreitung. In Deutschland ist dies seit Einführung der diagnostischen Testung aller Blutprodukte im Jahr 1991 kein relevanter Übertragungsgweg mehr.
Das Risiko einer Übertragung von der Mutter auf das Kind während der Schwangerschaft oder unter der Geburt liegt in Deutschland bei unter 5 Prozent, steigt aber bei zusätzlicher HIV-Infektion auf bis zu 20 Prozent (abhängig vom Immunstatus der Mutter).
Eine sexuelle Übertragung von HCV ist möglich, das Risiko ist im Vergleich zu anderen Übertragungswegen jedoch geringer. Grundsätzlich erhöht ist das Risiko, wenn Blut im Spiel ist, etwa bei verletzungsträchtigen Sexpraktiken und kleinen Verletzungen oder blutigen Entzündungen im Enddarm. HCV-haltiges Darmsekret kann auch von einer aufnehmenden Person auf die nächste aufnehmende Person übertragen werden, z.B. mit dem Penis oder einem Dildo (auch bei Benutzung eines Kondoms) oder mit der Hand (auch bei Benutzung eines Handschuhs). Möglich ist eine Übertragung darüber hinaus über HCV-haltige Blutspuren in gemeinsam benutzten Gleitmitteltöpfen.
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