Manchmal muss man’s einfach wissen. Gerade nach einer Risikosituation ist es wichtig, Gewissheit zu haben, dass nichts passiert ist. Ein HIV-Test schafft Klarheit. Hier finden Sie die wichtigsten Infos rund um die unterschiedlichen HIV-Tests und ob und wie häufig man sich testen lassen sollte. Die wichtigsten Fragen haben wir hier kurz zusammengefasst.
Es gibt viele gute Gründe für einen HIV-Test, zum Beispiel Gewissheit angesichts einer befürchteten Ansteckung, Wunsch nach Sex ohne Kondom in der Partnerschaft, Kinderwunsch oder die optimale Nutzung der Therapiemöglichkeiten. Menschen mit HIV haben nämlich heute bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung eine annähernd normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität. Ein zu später Therapiebeginn kann hingegen Lebensqualität und auch Lebensjahre kosten.
Immer
dann, wenn ein konkreter Verdacht auf eine Ansteckung besteht. Das ist
meistens dann der Fall, wenn Anal- oder Vaginalverkehr ohne Kondom mit
einem Partner oder einer Partnerin stattgefunden hat, der oder die
HIV-positiv sein könnte oder dessen/deren HIV-Viruslast nicht unter der
Nachweisgrenze oder unbekannt ist. Außerdem gibt es ein hohes
Ansteckungsrisiko bei der gemeinsamen Benutzung von Spritzbestecken
(needle sharing).
Die
heute eingesetzten Labortests weisen sowohl einen Bestandteil des Virus
(Antigen) als auch Antikörper nach. Bis man Antigen und/oder Antikörper
im Blut nachweisen kann, können aber einige Wochen vergehen (= diagnostisches Fenster). Deshalb sollte man nach einer Risikosituation
mindestens sechs Wochen mit einem Labortest warten, wenn man sicher
sein will, dass man nicht infiziert ist. Nachweisen kann man eine
Infektion aber oft schon früher. Bei HIV-Schnelltests
gilt ein längeres diagnostisches Fenster: Hier muss man nach einer
Risikosituation mindestens drei Monate warten, wenn man eine
HIV-Infektion sicher ausschließen will.
Das
Ergebnis einer Laboruntersuchung bekommt man normalerweise nach zwei
bis fünf Tagen. Fällt der Test positiv aus, wird in dieser Zeit auch ein
Bestätigungstest mit einem anderen Verfahren durchgeführt. So wird
sichergestellt, dass der erste Test kein falsches Ergebnis geliefert
hat, was in äußerst seltenen Fällen vorkommt.
HIV-Schnelltests liefern das Ergebnis schon in etwa 30 Minuten nach der Blutabnahme. Schnelltests können aber nur Antikörper nachweisen und kein HIV-Antigen, und bis sich nach einer Infektion genug Antikörper für einen Nachweis gebildet haben, kann es länger dauern. Daher gilt bei Schnelltests auch ein längeres diagnostisches Fenste“: Erst drei Monate nach einem Risikokontakt kann man mit einem negativen Schnelltest-Ergebnis eine HIV-Infektion sicher ausschließen. Ist das Ergebnis eines HIV-Schnelltests positiv, muss man etwa zwei bis fünf Tage warten, bis das Ergebnis durch einen weiteren Test als sicher bestätigt werden kann.
Es gibt eine Fülle von Angeboten, leider auch sehr schlechte. Es sind nur Tests zu empfehlen, die
Darüber hinaus sollte ein guter HIV-Selbsttest annähernd zu 100% sensitiv sein. Das bedeutet, dass er bei richtiger Anwendung keine HIV-Infektion übersieht. Diese Kriterien erfüllen die HIV-Heimtests "Autotest VIH", "INSTI" und "Exacto-Selbsttest". Hier gibt es weitere Infos zum Selbsttest.
Das Ergebnis eines Labortests (siehe Frage 4) macht eine Aussage darüber, ob man sechs Wochen vor dem Test HIV-infiziert war oder nicht. Das Ergebnis eines HIV-Schnelltests (siehe Frage 5) sagt aus, ob man 12 Wochen vor dem Test infiziert war oder nicht. Das gilt aber nur, wenn man den Labortest frühestens sechs Wochen oder den Schnelltest frühestens zwölf Wochen nach dem letzten Infektionsrisiko gemacht hat.
In manchen Aidshilfen und Präventionsprojekten kann man sich zum Teil gegen eine geringe Gebühr (in der Regel zwischen 10 und 15 Euro), in vielen Gesundheitsämtern auch kostenlos testen lassen.
In der Beratung kann geklärt werden, ob tatsächlich ein HIV-Infektionsrisiko bestanden hat oder ob sich jemand unnötig ängstigt. Außerdem lässt sich dort feststellen, ob der richtige Zeitpunkt für den Test bereits gekommen ist und welchen Test man am besten anwendet. Im persönlichen Gespräch können auch Wissenslücken über Ansteckungsrisiken und Schutzmöglichkeiten geschlossen werden.
Ein
Test beim Hausarzt (nicht das Ergebnis!) wird bei der Krankenkasse aktenkundig. Dies kann Konsequenzen bei späteren
Versicherungsabschlüssen haben. Hiervor schützt ein anonymer Test.
Der HIV-Test wird von Ärzt*innen, Gesundheitsämtern, Aidshilfen, Präventionsprojekten und Einrichtungen für schwule Männer angeboten. Über Testmöglichkeiten informieren die Aidshilfen vor Ort.
Hier gelangen Sie auf eine sichere Seite der Bank für Sozialwirtschaft, auf der Sie über ein Formular Ihre Spende direkt an die Aidshilfe NRW überweisen können.
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