Corona im Kontext von Drogengebrauch und Strafvollzug

Drogengebrauchende Menschen wurden bereits zu Beginn der Coronakrise als potenziell besonders gefährdete Gruppe identifiziert: Zum einen gibt es viele drogengebrauchende Menschen mit relevanten Vorerkrankungen, zum anderen waren und sind drogengebrauchende Menschen im Allgemeinen besonders betroffen, wenn Beratungsstellen sowie Einrichtungen der Aids- und Drogenhilfe ihre Angebote einschränken und Besucherkontakte reduzieren oder sogar ganz aussetzen müssen. Zudem sind viele Drogengebrauchende darauf angewiesen, uneingeschränkt mobil zu sein, zum Beispiel um den täglichen Weg zur Substitutionsvergabe zu absolvieren. Deshalb war es zu Beginn besonders wichtig, Schutzmaßnahmen zu ergreifen und zu kommunizieren (z.B. erweiterte Safer-Use-Regeln) sowie Maßnahmen anzubieten, um Kontakte sowie Wege zu reduzieren (z.B. erweiterte Take-Home-Verordnungen, erweiterte Konsumutensilienvergabe). Diese gilt es zu verstetigen und neuen Rahmenbedingungen (Lockerungen und wiederum neuen Einschränkungen) anzupassen.

Regelmäßig aktualisierte Informationen zum Themenkomplex Corona und Drogengebrauch finden Sie unter saferuse-nrw.de.

Auch für Menschen in Haft haben die aktuellen Entwicklungen und Maßnahmen rund um die Ausbreitung des Coronavirus erhebliche Auswirkungen. Um ein weiteres Eintreten des Virus in die Haftanstalten zu verhindern und für den Fall eines Ausbruchs Quarantänekapazitäten vorhalten zu können, wurden bundesweit Maßnahmen erlassen, die zum einen für viele Menschen ein vorläufiges Aussetzen der Haftstrafen oder eine vorzeitige Entlassung bedeuten, die aber zum anderen für die derzeit Inhaftierten weitere Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit innerhalb der Anstalten sowie ihrer Kontakte zur Außenwelt bedeuten. Lockerungen, die im Sommer beschlossen wurden, gilt es unter Wahrung aller gebotenen Schutz- und Hygienemaßnahmen aufrechtzuerhalten, um einer weiteren Isolierung der Gefangenen und damit verbundenen Auswirkungen entgegenzuwirken.

Regelmäßig aktualisierte Informationen zum Themenkomplex Corona und Strafvollzug finden Sie unter saferuse-nrw.de.

Regelmäßig aktualisierte Informationen zum Thema Covid-19-Impfung für drogengebrauchende Menschen und Menschen in Haft sowie die Mitarbeitenden von Aids- und Drogenhilfen finden Sie unter saferuse-nrw.de.

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