Der Landesverband der Aidshilfen in Nordrhein-Westfalen kam am Wochenende online zu einer Mitgliederversammlung zusammen. Zahlreiche Mitgliedsorganisationen hatten Delegierte entsandt, um gemeinsam mit den Mitgliedern des Vorstands und Mitarbeiter*innen der Landesgeschäftsstelle über Schwerpunkte der Aidshilfearbeit zu diskutieren. Schwerpunktthema war die Prävention und Behandlung von Hepatitis-C.
Neben der HIV- und Aidsprävention war die Hepatitisprävention immer schon ein relevantes Thema der Aidshilfearbeit. Ein erheblicher Teil ihrer Zielgruppen ist auch von Hepatitis betroffen: vor allem drogengebrauchende Menschen, Menschen in Haft, Menschen mit Migrationshintergrund aus Hochprävalenzregionen sowie Schwule und andere Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). Über die Zielgruppen hinweg infizieren sich Menschen mit HIV häufiger mit Hepatitis als andere. Epidemiologische Entwicklungen und Erkenntnisse der letzten Jahre haben neuen Handlungsbedarf aufgezeigt. Die Aidshilfe NRW verfolgt eine integrierte Gesamtstrategie. Ihre Arbeit ist zwar nicht infektions-, sondern zielgruppenspezifisch, aber es gibt dennoch bestimmte Handlungsfelder und Herausforderungen, die eine gesonderte Strategie in Bezug auf Hepatitis notwendig machen.
Die Mitgliedsorganisationen der Aidshilfe NRW sprachen sich dafür aus, sich in ihren jeweiligen Arbeitsfeldern für einen niedrigschwelligen Zugang zu Hepatitis-C-Beratungs- und Testangeboten einzusetzen. Sie forderten die Politik auf, Ressourcen für eine zeitgemäße und flächendeckende Prävention und Behandlung zur Verfügung zu stellen.
Zuvor bestimmten die Mitglieder der Aidshilfe NRW ihren Landesvorstand neu. Alle fünf bisherigen Vorstandsmitglieder – Arne Kayser aus Bergkamen, Heinz-Ulrich Keller aus Unna, Pierre Kembo Mayamba aus Mülheim/Ruhr, Maik Schütz aus Dorsten und Johanna Verhoven aus Bielefeld – wurden mit großer Mehrheit in ihrem Amt bestätigt.
Außerdem wurde Peter Struck, Geschäftsführer der AIDS-Hilfe Bielefeld und langjähriges Vorstandsmitglied der Aidshilfe NRW, die Ehrenmitgliedschaft des Landesverbands angetragen. Der Geehrte nahm diese Ehrung gerührt an, sie sei für ihn etwas Besonderes, weil die Aidshilfe NRW für ihn etwas Besonderes sei. Die Verleihung der Urkunde wird bei nächster Gelegenheit erfolgen.
Die Aidshilfe NRW hat zurzeit 42 Mitglieder, neben den 31 klassischen Aidshilfen und zwei AIDS-Initiativen haben sich im Landesverband zwei Jugendzentren, zwei LSBTTI*-Beratungsstellen und das Queere Netzwerk NRW, ein Stricherprojekt, ein Spezialpflegedienst, ein Drogenselbsthilfeverein und die Drogenselbsthilfe JES NRW zusammengeschlossen.
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