Wann besteht ein Infektionsrisiko?

Das Wichtigste zur HIV-Übertragung in Kürze

HIV ist relativ schwer übertragbar. Ein Infektionsrisiko besteht nur, wenn infektiöse Körperflüssigkeiten mit Wunden oder Schleimhäuten in Berührung kommen. Zu diesen Körperflüssigkeiten gehören vor allem Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit und der Flüssigkeitsfilm auf der Schleimhaut des Enddarms. Am häufigsten wird HIV beim ungeschützten Geschlechtsverkehr weitergegeben.

Sehr riskant ist außerdem die gemeinsame Benutzung von Spritzen beim Drogenkonsum. Vor HIV kann man sich gut schützen, nämlich durch Safer Sex und Safer Use.

Das Risiko einer HIV-Übertragung ist erhöht, wenn sich besonders viele Viren im Blut und den Körperflüssigkeiten befinden. Das ist zum Beispiel zwei bis vier Wochen nach einer frischen HIV-Infektion der Fall, weil sich das Virus dann besonders stark vermehrt.

Wenn HIV-positive Menschen Medikamente einnehmen, ist HIV nicht mehr übertragbar: Denn die HIV-Therapie unterdrückt die Vermehrung der Viren im Körper. HIV kann dann nicht übertragen werden, auch nicht beim Sex. Das nennt man Schutz durch Therapie.

Das Wichtigste zur HIV-Übertragung in Kürze:

  • HIV wird am häufigsten übertragen bei ungeschütztem Vaginal- oder Analverkehr (siehe auch Safer Sex).
  • Ein sehr hohes Risiko besteht beim gemeinsamen Benutzen von Spritzen und Nadeln beim Drogenkonsum (siehe auch Safer Use).
  • Eine hohe Virusmenge findet sich im Blut, Sperma, Muttermilch und in der Schleimhaut von Enddarm und Scheide.
  • Vor HIV kann man sich gut schützen, wenn man Safer Sex und Safer Use praktiziert.
  • Ein HIV-Test schafft Klarheit darüber, ob man sich mit HIV infiziert hat.
  • Werden HIV-positive Menschen behandelt, ist das Virus nicht mehr nachweisbar und daher beim Sex nicht mehr übertragbar.

In Speichel, Tränen und Urin sind nur sehr wenige HIV-Viren enthalten. Eine Übertragung über diese Körperflüssigkeiten ist deswegen ausgeschlossen. Außerdem ist das Virus außerhalb des Körpers nur sehr kurz überlebensfähig und kann durch Reinigungsmaßnahmen zuverlässig abgetötet werden. Keine Ansteckungsgefahr besteht bei:

  • Küssen, Händedruck, Umarmen
  • Anhusten oder Anniesen
  • Benutzen derselben Teller, Gläser und Bestecke
  • gemeinsame Benutzung von Toiletten, Handtüchern oder Bettwäsche
  • Besuch von Schwimmbädern oder Saunen
  • Zusammenarbeiten und -wohnen mit Menschen mit HIV/Aids
  • Betreuen und Pflegen von Menschen mit HIV/Aids
  • Erste-Hilfe-Leistung, sofern die die hygienischen Vorschriften eingehalten werden (Handschuhe, Beatmungsmaske)
  • medizinischen und kosmetischen Behandlungen (Zahnarzt, Fußpflege und so weiter), sofern die hygienischen Vorschriften eingehalten werden
  • Tätowieren und Piercen, sofern unter hygienischen Bedingungen gearbeitet wird
  • Insektenstichen
  • Am häufigsten wird HIV beim ungeschützten Anal- und Vaginalverkehr weitergegeben. Sperma, Scheidenflüssigkeit und Menstruationsblut können sehr viele HIV-Viren enthalten. Die Schleimhäute im Enddarm und in der Scheide sind sehr empfindlich und können HIV leicht aufnehmen, ebenso die Innenseite der Vorhaut und die Harnröhre.

    Da Vaginal- und Darmschleimhaut viele HIV-Viren enthalten können, gibt es beim Vaginal- und Analverkehr auch ein Risiko für den aktiven (eindringenden) Partner. Beim Oralverkehr (Blasen, Lecken) besteht ein geringes Risiko, wenn Sperma oder Menstruationsblut in den Mund gelangen (siehe auch Safer Sex und Oralverkehr). Dieses Risiko ist aber sehr viel geringer als beim Anal- oder Vaginalverkehr, weil die Mundschleimhaut widerstandsfähiger gegen HIV ist als andere Schleimhäute. Bei der Aufnahme von Scheidenflüssigkeit ohne Blut reicht die Virenmenge für eine Ansteckung nicht aus. Auch bei Aufnahme des "Lusttropfens" ist eine HIV-Übertragung ausgeschlossen.

    Andere Geschlechtskrankheiten erhöhen das HIV-Risiko: Durch entzündete Schleimhäute kann HIV leichter in den Körper eindringen oder hinausgelangen. Bei HIV-Infizierten enthalten entzündete Schleimhäute besonders viele HIV-Viren.

    Einen sehr guten Schutz vor einer HIV-Infektion bietet Safer Sex.

  • Ein sehr hohes Risiko besteht beim gemeinsamen Benutzen von Spritzen beim Drogenkonsum. HIV kann so direkt in die Blutbahn gelangen. In Blutresten in der Spritze kann sich das Virus mehrere Tage lang halten.

    Außerdem kann man sich beim gemeinsamen Gebrauch von Spritzbesteck und Zubehör sehr leicht mit Hepatitis infizieren. Einen sehr guten Schutz vor einer HIV-Infektion beim Drogenkonsum bietet Safer Use.

  • HIV-positive Frauen können bei der Geburt oder beim Stillen HIV auf ihr Kind übertragen. Dieses Risiko lässt sich aber heute durch Medikamente und andere Maßnahmen fast vollständig ausschalten. Daher werden in Deutschland schwangeren Frauen automatisch HIV-Tests angeboten. Nähere Informationen darüber gibt es hier.

  • Nicht jeder ungeschützte Anal- oder Vaginalverkehr zwischen einem HIV-infizierten und einem nicht infizierten Partner führt automatisch dazu, dass HIV weitergegeben wird. Das Risiko einer Infektion wächst, je häufiger man ungeschützten Sex hat.

    Man kann diesen Effekt mit dem Autofahren vergleichen: Je häufiger man fährt, desto größer die Wahrscheinlichkeit, in einen Unfall verwickelt zu werden. Ein besonders hohes Risiko, sich zu infizieren, haben außerdem Männer, die Sex mit Männern haben, denn in dieser Bevölkerungsgruppe ist HIV in Deutschland weiter verbreitet. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man Sex mit einem HIV-positiven Partner hat und damit dass es zu einer Übertragung kommt.

    In anderen Regionen der Welt betreffen HIV und Aids vor allem Heterosexuelle, zum Beispiel im südlichen Afrika und in Südostasien. Deswegen haben zum Beispiel auch deutsche Sextouristen in diesen Ländern ein erhöhtes Risiko, sich zu infizieren.

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